Pressetext

WikiHouse.studies+ ist Lehr- und Forschungsprojekt einer Gruppe von Architekturstudierenden im Masterstudiengang der HTWG Konstanz (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung) und den Professoren Oliver Fritz und Stefan Krötsch. Im Wintersemester 2022/2023 hat das Team auf der Grundlage des WikiHouse-System Visionen entwickelt. Im Semester wurden Systematik, Systemhierarchien und Adaptionsfähigkeiten erforscht und weiterentwickelt. Die Anwendbarkeit des Systems auf unterschiedliche Gebäudetypologien war ebenso Bestandteil der Aufgabe, wie auch die Entwicklung systematischer, struktureller und baukonstruktiver Details.

Was ist WikiHouse?
WikiHouse ist ein Open-Source-Projekt zum Entwerfen und Bauen von Häusern. Alle Teile werden mit digitalen Fertigungsverfahren hergestellt und können ohne Kräne und komplexe Maschinen gebaut werden. Das bedeutet, dass alle Teile für die Konstruktion auf jeder geeigneten computergesteuerten Fräsmaschine an jedem beliebigen Ort hergestellt und mit einem Transporter zur Baustelle gebracht werden können. Mit mindestens einer weiteren Person kann die Grundkonstruktion vor Ort zusammengebaut werden.

Was entstand im Wintersemester 2022/2023 an der HTWG?
Die entstandenen Konzepte zeigen eine Reihe von Möglichkeiten, wie das WikiHouse weiterentwickelt und in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt werden könnte. Entwickelte Systeme waren beispielsweise ein Träger, eine parametrische Schale, bauphysikalische Details, Wandstecksysteme sowie eine Kapelle.

Um über die Projekte zu informieren, entsteht momentan eine Dokumentation in Form einer Website (www.wikihousestudies.de), ein Instagram-Kanal (wikihouse.studies+) und ein LinkedIn Kanal (WikiHouse.studies+). Hier können sich Interessierte näher über die Projekte informieren und den weiteren Weg des Teams verfolgen.

Schale
Eine der Gruppen beschäftigte sich mit der Generierung einer parametrischen Schalenkonstruktion unter den Rahmenbedingungen des WikiHouse-Systems. Dazu wurde in Rhino 3D Grasshopper ein Script erarbeitet, welches nur durch Zeichnen eines Grundrisses eine Schale sowie alle dazugehörigen Fräs- und 3D-Dateien automatisch erzeugt. Alle Elemente können mit einer 3-Achs-Fräse erstellt werden.

Träger
Die Gruppe entwickelte unter den Rahmenbedingungen des Wikihousesystems ein weit spannendes Hallentragwerk. Die unverwechselbare Form des WikiTräger ergibt sich aus dem Kraftverlauf eines Rahmenträgers. Die Fräse ermöglicht das leichte Herstellen von formoptimierten und runden Bauteilen aus Holz. Der als Rahmen wirksame WikiTräger bekommt seine Tragfähigkeit durch die Zug- und Druckbänder, die mittels Steckverbindungen mit den Wangen verbunden sind und sie so in Position halten.

Ausbau
Die Besonderheit des modifizierten WikiHouse-Systems besteht darin, dass der gesamte Innenausbau nicht durch mechanische Verbindungen oder Verklebungen montiert werden muss, sondern durch die speziell für das WikiHouse-System entwickelten Klemmen unabhängig von herkömmlichen Methoden funktioniert. Damit wird der WikiHouse-Gedanke nicht nur in den Außenwänden, sondern auch im gesamten Innenausbau umgesetzt.

Dämmung
Eine Gruppe hat sich mit den Themen der Abdichtung und der Dämmebene im WikiHouse näher beschäftigt. Als Herausforderung galt hierbei, die Modularität und deren simple Montage für demokratisiertes Bauen möglichst beizubehalten. Sie suchten im Rahmen des Projektes Lösungen und Möglichkeiten, die Dampfbremse ohne Unterbrechungen oder funktionale Störungen im System weiterzuentwickeln.

Kapelle
Im Rahmen von Modellbaustudien der WikiHouse-Bausteine zum Thema Licht entwarf eine Gruppe sakral anmutende Lichtstimmungen. Daraus entwickelte sich die Idee, eine WikiKapelle zu entwerfen. Die Idee einer Kapelle zum Selbstbau zeigt das sakrale Räume realistisch vorstellbar sind.

Ziel: Bis zum Sommer 2024 möchte das Team mehrere 1:1 Modelle der Konzepte auf dem HTWG-Campus und in der Stadt umsetzen. Hierzu ist das Team bereits in Kontakt mit der Stadt Konstanz und der HTWG. Zudem könnte die Teilnahme an einem Ideenwettbewerb die Forschung an der HTWG weiter vorantreiben.

Studierende: T. Baumann, C. Flaig, S. Messmer, D. Pelz, K. Raabe, F. Sachse, M. Stemmler, L. Beier, C. Huber, A. Kühnemund, C. Heubach, R. Baur, T. Frank, M. Gsell, C. Nguyen, S. Weißer, J. Braun

Social Media: Tobias Baumann, Christian Flaig, Katharina Raabe, Maximilian Stemmler